Allgemeine Infos zur Tierpräparation

Für Neugierige und Interessierte gibt es hier eine kleine
Einführung in die Tierpräparation.
Die ursprüngliche „Tierausstopfung“ hat sich im Laufe der
Jahrzehnte in Tierpräparation verwandelt. Unsere Präparatoren-
kollegen der früheren Jahre zogen einem Tier das Fell über die
Ohren, nähten die Haut wieder zusammen und stopften die Haut
mit allen nur erdenklichen Materialien aus. So finden wir heute in
Altpräparaten, die wir aufarbeiten, alte Socken, Zeitungspapier,
Wolle, Gips, alte Unterhemden und vieles mehr. Auch bei
Präparaten aus den Ostblockländern oder Asien sind die Präpara-
tionsmethoden leider eher antiquiert und daher die Präparate nicht
lange haltbar. Von eingenähten Lavendelsäckchen, Mottenkugeln
bis zu ominösen Chemikalien, die nicht einzuordnen sind, werden
allerlei "Zaubermittelchen“ verwendet, unter der Prämisse,
Schadinsekten vom Präparat fernzuhalten - leider ohne Erfolg und
möglicherweise gesundheitsschädlich für die Besitzer
(Formalin, Arsen etc.)
Die moderne Tierpräparation setzt neue Maßstäbe. Das Ziel ist die
naturgetreue Darstellung der Tiere. Früher waren die Ansprüche
an ein Präparat sehr gering, da es sich „eben um ein ausgestopftes
Tier“ handelte, so konnte man nicht viel erwarten. Heute gibt es
Wettbewerbe der Präparatoren, die bis zur Weltmeisterschaft
reichen, um sich gegenseitig in der naturgetreuesten
Darstellung zu messen.
Eine Präparation muß man sich in groben
Zügen ungefähr so vorstellen:

Das Tier, egal ob Säuger, Fisch oder Vogel wird abgehäutet, die
Haut gegerbt, bzw. zur Präparation vorbereitet und komplett
in einem für Warmblüter ungefährlichen Gift gebadet, um den
Befall von Schadinsekten dauerhaft zu verhindern.

Nach der Vorlage des abgezogenen Tierkörpers wird entweder aus
Holzwolle und Draht, bei größeren Tieren aus PU-Schaum, ein
künstlicher Körper erstellt, der die Muskulatur und Maße des Ori-
ginalkörpers aufweist. Die Haut wird übergezogen und zugenäht,
Glasaugen der Originalfarbe des lebenden Tieres werden einge-
setzt. Die Haut des Gesichts wird gestaltet, um den lebendigen Aus-
druck zu erhalten und mit Nadeln fixiert, um evtl. Verzerrungen
während des Trocknungsprozesses zu vermeiden. Zum Schluß wird
das Fell oder Federkleid getrocknet und das Tier in der
gewünschten Position fixiert.
Für viele mag sich das vielleicht etwas eklig anhören, aber solange
das tote Tier frisch bei uns auf den Tisch kommt, ist der Beruf eine
wunderbare Sache. Leider sind viele unserer Kunden der Meinung,
ein Präparator kennt keinen Ekel und vergessen, dass nach
Ableben des Tieres umgehend der Verwesungsprozeß einsetzt und
wir als Präparatoren diesem Prozeß so schnell wie
möglich Einhalt gebieten müssen.
Auch wir haben eine gewisse Schmerzgrenze. Ein Jäger, der uns im
Sommer einen Fuchs bringt, den er bei 35° C seit 5 Tagen im
Kofferraum seines Autos spazieren fährt, ist überrascht, dass eine
Präparation nicht mehr möglich ist. Der aufgedunsene leicht grün
verfärbte Kadaver, aus dem uns die Maden entgegenkommen, der
schon die Haare verliert und von dem schon ein starker Verwe-
sungsgeruch strömt, ist NICHT MEHR PRÄPARATIONSFÄHIG.
Auch der Hund, der vor 4 Tagen verstorben ist und seitdem im
Wohnzimmer vor der Heizung liegt, kann nur noch vergraben oder
über die Tierkörperbeseitigung entsorgt werden.
Daher das aller erste Gebot zur Präparation:
Das verstorbene Tier sollte umgehend eingefroren oder zu uns
gebracht werden. Bei Versand verpackt und per Express nach
vorheriger Anmeldung an uns gesandt werden. So ist das
bestmögliche Präparationsergebnis gewährleistet.
Zurück